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Bodendenkmale

Jungsteinzeit und Bronzezeit

       

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Die Langbetten von Albersdorf

Position: 009° 17' 39" N / 54° 08' 01" O

Die Langbetten von Albersdorf finden sich auf dem Gelände des AÖZA.

Text des Hinweisschildes:

Langbetten im Bredenhoop

Grabanlagen der jüngeren Steinzeit; erbaut um 2700 vor Christus. Gruppe von vier Langbetten mit Längen zwischen 30 m und 60 m, dazu einige Grabhügel der Stein - und Bronzezeit sowie unbestimmter Zeit mit bis zu 27 m Durchmesser.
Die erste bäuerliche Bevölkerung Schleswig-Hosteins, die Menschen der Trichterbecher-Kultur, erbauten diese Anlagen und bestatteten ihre Toten in den Steinkammern der Langbetten. Die Steinkammern waren jedoch mehrere Jahrhunderte hindurch in Gebrauch.
Früher hielt man nur sagenhafte Riesen für fähig, die mächtigen Steine der langbetten zu bewegen, daher auch die Bezeichnung "Riesenbetten".


Langbetten

Langbetten stellen die älteste bekannte Form von Megalithgräbern im norddeutschen Raum dar. Sie wurden von den Menschen der Trichterbecherkultur ab ca. 3500 v. Chr. errichtet. Wahrscheinlich wurden zuvor ähnliche Grabanlagen aus Holz verwendet, deren Pfostenreihen man lange Zeit für die Überreste von Langhäusern gehalten hat.

Die Größe der Grabanlagen schwankt zwischen 25 m und 160 m, oftmals findet man wie in Albersdorf mehrere Langbetten als Gruppe vor. Die eigentliche Grabkammer innerhalb der Anlage ist oftmals verhältnismäßig klein, manchmal kaum größer als 1,5 m mal 2 m, allerdings gibt es hier viele regionale Unterschiede. Häufig befinden sich auch mehrere Grabkammern in einem Langbett. Bei vielen Anlagen existierte zuerst nur die eigentliche Grabkammer, an die im Laufe der Zeit immer wieder angebaut wurde, bis das Langbett seine endgültige Größe erreicht hatten.

Offenbar waren die Langbetten von ihren Erbauern als "Totenhäuser" gedacht; ihr Grundriß, ihre Anlage und Größe gleicht denen der Langhäuser der Dorfanlagen. Sie wurden über mehrere Jahrhunderte als Kollektivgräber genutzt. Die sterblichen Überreste wurden erst im entfleischten Zustand in der Grabkammer abgelegt; wahrscheinlich gab es zuvor eine einfache Erdbestattung und nach einer gewissen Zeit wurden die Knochen umgebettet. Dafür spricht das auffällige Fehlen vieler kleiner Knochen wie z. B. der Fingerhandknochen, die beim Umbetten leicht übersehen werden konnten.

Die Sitte der Kollektivbestattung unterscheidet sich stark von den Einzelgrabkultur, die zum Beginn der der Bronzezeit aufkam. Bei den Trichterbecherkulturen handelte es sich um mehr oder minder homogene bäuerliche Gesellschaften ohne herausragende Führungsschicht. Eine Aufspaltung und Spezialisierung der Bevölkerung in bestimmte Berufsgruppen fand noch nicht statt und war auch noch nicht erforderlich. Benötigtes Werkzeug konnte weitgehend selbst hergestellt werden, Hausbau und Rodungen fanden im Kollektiv statt, es mußten keine speziellen Rohstoffe eingeführt werden. Es gibt Vermutungen, daß die Trichterbecherkulturen eher matriarchaisch, also mutterrechtlich, organisiert waren.


Die eigentliche Grabkammer innerhalb des Langbettes: Ursprünglich war sie mit Decksteinen
nach oben hin verschlossen. Im Verhältnis zur Größe der Grabanlage fällt sie eher klein aus.

Dieser Stein trägt ist gezeichnet mit Spuren der Neuzeit:
Steinschläger haben versucht, diesen Stein zu spalten.

Dieser bronzezeitliche Grabhügel dürfte um 1700 v. Chr. errichtet worden sein
und ist somit gut 1000 Jahre jünger als die umliegenden Langbetten.
Er ist ein schöner Beleg für die kontinuierleiche Nutzung der Begräbnisplätze.

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