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Bodendenkmale

Motten und Burganlagen

       

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Burg im Riesebusch, Bad Schwartau

Position: 010° 42' 18" O / 53° 56' 08" N

Aus dem Tal der Schwartau erhebt sich ein 500 m langer, 60 bis 100 m breiter und 16 m hoher Höhenzug, an dessen Spitze sich eine mittelalterliche Burg befand. Die Anlage war am Nordende auf einer Länge von 125 m Länge mit Wall und Graben gesichert, ebenso am 30 m schmalen Südende. Durch eine geschickte Nutzung des Geländes brauchten die steil abfallenden Längsseiten nicht befestigt werden. Südlich der Hauptburg befand sich eine Vorburg, die durch einen weiteren Wall gesichert wurde.

Text des Hinweisschildes 1:

Gemeinde Ratekau - Stadt Bad Schwartau

Mittelalterliche Burg im Riesebusch

Während einer archäologischen Ausgrabung im Jahre 1914 und in neuerer Zeit wurden diverse Fundgegenstände aus der Burg und deren Umfeld geborgen. Steigbügel und Hufeisen belegen die Nutzung von Pferden. Eine eiserne Pfeilspitze könnte von kriegerischem Handeln zeugen. Blaugraue Keramikscherben und eine Kanne mit abgebrochenen Füßen sind Reste vom Trink- oder Essgeschirr der damaligen Menschen. Diese Funde erlauben eine Datierung der Burg in das 12. / 13. Jahrhundert.
Man muss davon ausgehen, dass die Burg an der Schwartau vor 1226 erbaut wurde, da in diesem Jahr die Stadt Lübeck das kaiserliche Privileg erhielt, dass in einer Zweimeilenzone zu beiden Seiten des Unterlaufes der Trave keine Wehranlagen aufgeführt werden dürften, was auch bis 1600 durchgesetzt wurde. In Urkunden ist für die Burg im Riesebusch kein Hinweis auf gräflichen Besitz zu finden. Als Burgherr ist der Bischof von Lübeck anzunehmen, der im 12. jahrhundert in Altlübeck saß; außerdem war das Überschwemmungsgebiet der Trave in kirchlichem Besitz. Um 1440 wird dann der "risbusch" zwischen Ratekau und Schwartau unter den bischöflichen Waldungen erwähnt.
Die Burg steht seit 1990 unter Denkmalschutz.


Bild 01

Bild 02

Bild 03

Bild 04

Blick vom Fluß "Schwartau" ("Schwarze Au") auf den Wald am Riesebusch. Die Burg befand sich auf dem Höhenrücken über dem
Überschwemmungsgebiet. Nach etwa 5 Kilometern Flußlauf mündet die Schwartau bei den Überresten von Alt-Lübeck in die Trave.

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