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Bodendenkmale

Die Franken

       

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Der Krinkberg

Position: 009° 28' 21" O / 54° 01' 50" N

Text des Hinweisschildes:

Krinkberg

Von ehemals 20 bronzezeitlichen (ca. 1450 - 1250 v. Chr.) Grabhügeln einer Hügelgruppe sind noch zwei erhalten, daunter der "Krinkberg". Er wurde im 8. / 9. Jh. n. Chr. abgeflacht und mit einer ovalen Befestigungsanlage mit Wall und Graben umgeben. Innerhalb dieser Anlage wurden 1885 Waffen und Münzen (8. Jh. n. Chr.) sowie ein Schatz mit Silbermünzen (um 800 n. Chr.), Hacksilber und Silberbarren gefunden.
Die historische Bedeutung ist nur schwer zu interpretieren. Ein Zusammenhang mit der Besetzung Nordalbingiens durch Karl den Großen scheint möglich zu sein.
Im Jahre 1986 wurde das im vorigen Jahrhundert beschädigte Denkmal von dem Eigentümer, der "Stiftung Krinkberg eV.", restauriert und zugänglich gemacht.


Welchen Zweck der Krinkberg außer seiner Funktion als Grabhügel der Bronzezeit später erfüllte, ist bis heute umstritten. Der Krinkberg liegt vier km nördlich der zentral in Holstein gelegenen "Kaaksburg", eines sächsischen Ringwalles des 9. und 10. Jahrhunderts. Zwei km nördlich befindet sich die um 826 erbaute Bonifatiuskirche in Schenefeld, eine der vier ältesten Kirchenbauten in Holstein. Der "Ochsenweg", der historische Landweg nach Dithmarschen, verlief 500 Meter in südöstlicher Richtung.
Ausgrabungen im Jahre 1885 förderten unter anderem Schwerter, darunter der vergoldete Bronzebeschlag eines Schwertknaufes, Lanzenspitzen, Äxte und Sporen aus dem 7. bis 9. Jahrhundert n. Chr. zutage. Außerdem fanden sich 91 Silbermünzen aus der Merowingerzeit (5. bis 9. Jh. n. Chr.). Ob der Krinkberg wirklich eine militärische Funktion hatte, oder ob es sich bei den Funden um Überreste von Kampfhandlung handelt, ist ungeklärt.

Deutungsmöglichkeiten

Möglicherweise wurde der Krinkberg im Auftrage der fränkischen Besatzer zu einer Befestigungsanlage ausgebaut, um einerseits den Ochsenweg zu kontrollieren, andererseits die neu gegründete Kirche in Schenefeld zu schützen. Möglich wäre auch die mittelalterliche Nutzung als Thingstätte (Gerichtsstätte). Weitere Untersuchungen lassen den Schluss zu, dass es sich um einen Handelsplatz gehandelt haben könnte.


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