Das Durchqueren von eiskalten Bächen und Flüssen birgt selbst auf einfachen Wanderungen
das wohl größte Risiko, mit dem man sich auseinander setzen muss. Starke Strömung, die
Kälte des Wassers, glitschige Steine, Morast und trübes Wasser können eine
Flussdurchquerung zu einem lebensgefährlichen Unternehmen werden lassen.
Ein Sturz im eiskalten Wasser kann Panikreaktionen hervorrufen, die speziell mit Gepäck
bis zum Ertrinken führen können. Unter unglücklichen Umständen kann sich bei einem Sturz ein Fuß
unter einem Felsen verkannten, und es kann passieren, dass man von der Strömung unter
Wasser gedrückt wird.
Häufig wird empfohlen, bei Gewässerdurchquerungen Sandalen zu tragen, um die Fußsohlen zu
schützen. Doch gerade die schmerzhafte Kälte des Wassers führt zu Eile und Hektik, und ein
Unfall ist schnell passiert. Gerade in kalten Gebieten wie Skandinavien und Island, in denen
häufig mit Gewässerquerungen gerechnet werden muss, hat sich zusätzlich zu den Sandalen ein
Paar Neoprensocken aus dem Paddelbedarf bewährt.
Neoprensocken kosten etwa 10 Euro, man kann sie als Thermohülle für die Trinkflasche
benutzen oder am Abend schnell über die Füße ziehen, wenn man noch einmal schnell aus dem
Zelt will. Sie wiegen etwa 120 Gramm und können ganz wesentlich zur Sicherheit auf Wanderungen
beitragen.
Das in die Socken eindringende Wasser ist zwar kalt, erwärmt sich aber sehr schnell.
Auch die Strömungskälte entfällt. Mit Neoprensocken kann man ohne Probleme längere Zeit in
eiskaltem Wasser bleiben. Wer eine schnelltrocknende Hose aus Kunstfaser trägt kann diese
anbehalten. Der Stoff schützt die Beine etwas vor der Kälte.
Man arbeitet sich stets schräg gegen die Strömung durch das Wasser vor, niemals geht man
mit dem Strom. Der Hüft- und Brustgurt des Rucksacks ist geöffnet, damit im Falle eines
Sturzes das Gepäck sofort abgeworfen werden kann. Beim Furten sollte man sich zusätzlich
mit zwei Wanderstöcken oder kräftigen Ästen abstützen ( Hände aus den Schlaufen nehmen ) .
Während man sich vorantastet ist immer nur ein Stab oder ein Fuß in Bewegung, an drei
Punkten hat man somit immer festen Kontakt zum Untergrund.
Flüsse lassen sich in der Regel an der breitesten Stelle leichter durchqueren. In
Flussbiegungen ist das äußere Prallufer zumeist tiefer als in der engeren Innenkurve.
Kleine Inseln und Sandbänke teilen den Fluss und vermindern die Strömungsgeschwindigkeit.
Hier kann man kurz pausieren und sich in Ruhe den weiteren Weg durch das Wasser suchen.
Generell gilt: Reicht das Wasser bis zum Schritt, sollte man lieber umkehren und nach einem
besseren Weg suchen.