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Lukendeckel
Einbau von Revisionsluken in die Bootshaut |
Wer schon einmal eine Paddeltour mit einem Kajak unternommen hat, deren Dauer eine Woche überschritten hat, kennt das Problem: Wohin mit all dem Gepäck? Ersatzkleindung, Zelt, Schlafsack, Kochgeschirr, Nahrung, Bootswagen, Werkzeuge und Reparaturmaterialien, Waschzeug, Apotheke, Sicherheitsausrüstung, Trinkwasservorräte und vielleicht auch die eine oder andere Flasche Wein und ein gutes Buch für die Abendstunden wollen im und auf dem Boot verstaut werden - und zwar wasserdicht verpackt.
Wenn man die Fracht nicht in wenige große Packsäcke aufteilt, sondern in viele kleine Gepäckstücke, kann man den vorhandenen Raum unter Deck bis in die Bootsspitzen hinein wesentlich besser nutzen. Leider kommt man nur sehr schlecht an den Stauraum in Bug und Heck heran. Abhilfe kann durch den nachträglichen Einbau von sogenannten Revisionsdeckeln aus dem Yachtbedarf schaffen.
Diese Inspektionsluken sind mit einem Schraubverschluß und einer Gummidichtung ausgestattet und wasserdicht. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen und sie sind sehr preiswert. Ich habe pro Lukendecke 8,10 Euro bezahlt, hinzu kamen jeweils 1,10 Euro für die Gummidichtungen. Eigentlich sind sie zum Einbau in feste Bordwände gedacht, mit etwas handwerklichem Geschick lassen sie sich aber hervorragend in die Bootshaut eines Faltkajaks einbauen.
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Zuerst plaziert man den Gewindering des Deckels auf Deck und sucht einen geeigneten Platz an Heck oder Bug für den Einbau. Natürlich sollten keine störenden Senten oder Spanten unter dem Lukendeckel liegen. Hat man den geeigneten Platz für den Einbau gefunden, zeichnet man den Sitz der Luke an. Anschließend schneidet man ein kreisrundes Loch in den Verdeckstoff. Das Loch sollte lieber einen kleinen Tick zu klein sein, so da der Rand des Lukendeckels stramm in der Haut sitz.
Besteht die Bootshaut aus einem Kunstfasergewebe, kann man die Schnittkanten im Stoff vorsichtig etwas anschmelzen, um ein Ausfransen des Randes zu vermindern. Trotzdem sollte eine Verstärkung eingenäht werden. Ich habe mir aus einem Reststück LKW-Plane einen etwa 2 cm breiten Ring ausgeschnitten, der genau an den Rand des Loches in der Bootshaut passt.
Mit Zwirnsfaden habe ich diesen Saumring innenliegend mit dem Saum der Bootshaut von Hand vernäht, anschließend habe ich den eigentlichen Saumrand noch umgebördelt. Damit der Saumrand während des Nähens nicht immer verrutscht, habe ich ihn ganz einfach mit einem Bürotacker fixiert. Brave Handarbeiterinnen stecken den Saumrand mit Stecknadeln fest. Die Nadeln oder Tackerklammern werden anschließend entfernt.
Um den Gewindering des Lukendeckels in der kreisrunden Decksöffnung verschrauben zu können, benötigt man ein innenliegendes Gegenstück, einen Ring, den man sich selbst anfertigen muß. Manche Bastler greifen hier zu Birkensperrholz, ich habe das 2 mm dickes Aluminiumblech eines alten Verkehrsschildes verwendet. Aluminium und auch Sperrholz lassen sich sehr gut mit einer Stichsäge bearbeiten, man muß nur das passende Sägeblatt verwenden. Sperrholz muß anschließend wasserfest lackiert werden, geschliffen werden muß in beiden Fällen.
Anschließend prüft man, ob der Gewindering und das selbst angefertigte Gegenstück zueinander passen. Dann bohrt man vorsichtig die Löcher für die Verschraubung. Des weiteren müssen für das Verschrauben Löcker in den Saumrand der Decksöffnung gestanzt oder geschmolzen werden.
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