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Eiszeit und Altsteinzeit

Während des gesamten Verlaufes der letzten Eiszeit von etwa 115.000 v. Chr. bis ca. 12.000 v. Chr. war Mitteleuropa weitgehend eisfrei. Lediglich der Alpenraum war stark vergletschert. Nordeuropa mit Skandinavien und dem baltischen Raum hingegen war fast vollständig von Eismassen bedeckt. Weltweit lag der Meeresspiegel etwa 120 Meter tiefer. Landbrücken bildeten sich, Nebenmeere wie die Nordsee fielen großflächig trocken.

Die ersten modernen Menschen, Homo sapiens, begannen vor ca. 40.000 v. Chr. über Kaukasien Europa zu besiedeln. Die zuvor schon in Europa lebenden Neandertaler (wissenschaftlich: Homo neanderthalensis), Verwandte des heutigen Menschen, zogen sich nach Südeuropa zurück und starben schließlich aus. Mit großer Wahrscheinlichkeit haben sich die beiden Menschenarten nicht miteinander gekreuzt. Die Urbevölkerung des heutigen Europas bildete sich aus, zuerst in den südlichen Regionen, dann auch weiter im Norden.

In der eisfreien Zone zwischen den Gletschern im Norden und denen der Alpen hatte sich Tundra ausgebreitet, in der unter anderem das Mammut, das Wollnashorn sowie das Rentier beheimatet waren. Der Mensch folgte als nomadisierender Jäger in kleinen Sippenverbänden den jahreszeitlich wandernden Herden. Für viele Tausend Jahre waren Jagd, Fischfang und Sammeln alleinige Lebensgrundlage der Menschen der Altsteinzeit.

Ein Anstieg der Temperaturen führte zum langsamen Abschmelzen der Gletscher und steigenden Meeresspiegeln sowie einer Veränderung der Vegetation. In Mitteleuropa breitete sich lichter Laub- und Mischwald aus, der von Birken, Kiefern, Ulmen, Linden und Eichen dominiert wurde. Auch die Fauna änderte sich. Arten wie das Mammut starben aus, Rentier und Moschusochse zogen sich nach Norden zurück, Reh, Hirsch, Elch, Ur und Wildschwein drangen nach Mitteleuropa vor. Einige Jägergesellschaften folgten den Rentierherden nach Norden, andere änderten ihre Überlebensstrategien und passten sich den geänderten Lebensbedingungen an. Aus dieser mittleren Steinzeit, dem Mesolithikum sind nur sehr wenig Spuren erhalten.


Das Ahrensburger Tunneltal

Eiszeitliche Schmelzwasserrinne eines Gletschers, Kreis Stormarn
Position: 010° 12' 43" O / 53° 38' 50" N

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